Sportinfrastruktur zukunftssicher machen

Daniel Oetzel, Sprecher für Wissenschaft, Familie und Sport der FDP-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, beantragte vor dem folgenden Hintergrund: 02.12.2016

Die steigenden Bevölkerungszahl und die damit einhergehende Innenverdichtung der Stadt führen zu zunehmenden Flächenkonkurrenzen. Für ein attraktives Wohnumfeld sind aber nicht nur ausreichend dimensionierte und gut gepflegte Frei- und Grünflä- chen erforderlich, sondern auch eine adäquate Sportinfrastruktur. Dabei sollte sich die Ausstattung an Sportflächen von Quartieren vor allem an der Nachfrage und den Bedürfnissen der Bewohner orientieren. Die hohe Sportbegeisterung von vielen Ham- burgerinnen und Hamburgern – etwa jeder dritte Bürger ist Mitglied in einem Sport- verein – zeigt, wie groß der Bedarf an Sportangeboten in der Stadt ist.

Der Senat versäumt es aber seit geraumer Zeit, das Sportflächenangebot an den vor- handenen Bedarfen zu orientieren. So ist immer wieder festzustellen, dass bei der Planung neuer Quartiere keine ausreichend dimensionierten Sportflächen eingeplant werden, wie kürzlich sowohl bei der Planung der HafenCity als auch der Neuen Mitte Altona geschehen. Zudem wird durch die Zusammenlegung von Sportplätzen das Angebot wohnortnaher Sportinfrastruktur in Bestandsquartieren gemindert. Diese Entwicklung mindert nicht nur die Lebensqualität der Bewohner/-innen, sondern sie führt bei den Sportvereinen zu erheblichen Problemen in der Trainings- und Wett- kampforganisation. Dieser Trend muss nach Ansicht der FDP-Fraktion dringend gestoppt werden. Hierfür ist die im Haushaltsplan-Entwurf enthaltene Kennzahl zur „Gesamtfläche aller öffentlichen Sportanlagen“ mindestens auf dem aktuellen Niveau zu halten. Gerade bei der Planung neuer Wohnquartiere müssen zukünftig sportliche Belange von Beginn an berücksichtigt werden.

Vorhandene Sportanlagen müssen allerdings nicht nur gesichert, sondern auch quali- tativ weiterentwickelt werden. Zahlreiche Sportstätten weisen derzeit erhebliche Instandsetzungsdefizite auf, die in den nächsten Jahren abgebaut werden müssen. Der Senat hat diese Aufgabe erkannt und in der Dekadenstrategie „HAMBURG- machtSPORT“ die Sanierung und leistungsgerechte Ausstattung staatlicher Sportstät- ten als Ziel definiert. Es ist allerdings zu befürchten, dass die Höhe der im vorliegen- den Haushaltsplan-Entwurf für die Sanierung öffentlicher Sportstätten eingeplanten Mittelansätze nicht ausreichend ist, um den durchschnittlichen Bauzustand der Sport- infrastruktur zu verbessern. Um das in der Dekadenstrategie beschriebene Ziel über- haupt umsetzen zu können, ist eine neuerliche Aufstockung der Mittel für die Sport- stättensanierung aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ erforderlich. Die ent- sprechende Erfolgskontrolle erfolgt mittels neuer Kennzahl „durchschnittlicher Bauzu- stand aller öffentlichen Sportanlagen“ die im Vorbericht zu den Einzelplänen der Bezirksämter eingeführt wird.

Download des Antrages
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